Unter dem Motto „Kosten runter, mehr Zeit für den Kunden“ fand am 7.10.2020 in Wiesbaden der 3. Praxistag Prozesse 4.0 statt.  Händler, Servicebetriebe und Dienstleister zeigten ihre konkreten Lösungen aus der Praxis zur Steigerung der innerbetrieblichen Effizienz.

Insgesamt 12 Referenten aus der Praxis  präsentierten ihre Maßnahmen gegen die Zeitdiebe im Autohaus.  Der Kongress fand unter dem organisatorischen Dach der AUTOHAUS-Akademie statt und wurde fachlich von Dr. Jörg v. Steinaecker von der Unternehmensberatung Steinaecker Consulting geleitet. Die Umsetzungsschwerpunkte der Referenten lagen in den Themenbereichen Workflowmanagement, Intranet, Zahlungsmanagement, Lohnbuchhaltung, Leadmanagement, Business Intelligence sowie Fahrzeugfotografie.  Dabei kamen immer wieder Technologien wie Künstliche Intelligenz, Robotic Process Automation (RPA) oder Softwarekonzepte wie Open-Source und Middleware zum Einsatz.  Auffallend war eine hohe Anzahl Händler unter den Referenten, die ihre selbst entwickelten Lösungen vorstellten.

Zu Beginn begrüßte Hr. v. Steinaecker die Teilnehmer und ordnete einige für den Tag wichtige Themen für die Teilnehmer ein.  Unmittelbar danach beeindruckte Hr. Dornig von der Autohausgruppe Dornig aus Plauen mit der Vorstellung eines von Grund auf selber entwickelten Intranets.  Die live vorgeführte Lösung setzt neue Maßstäbe insbesondere hinsichtlich Vollständigkeit und Durchgängigkeit auch im Vergleich zu kaufbaren Lösungen.  Anschließend gab Ralf Kaimann von KaiTech GmbH Praxistipps zur Auswahl und Einführung von Software zur Unterstützung und Automatisierung von Workflows.  Christian Ritter, Geschäftsführer der Torpedo-Gruppe aus Kaiserslautern gab den Teilnehmern Einblicke in strategische Digitalisierungsthemen der Gruppe, insbesondere den Aufbau eines Ökosystems Elektromobilität sowie die interne Verknüpfung von Daten zwischen betrieblichen EDV-Systemen mit der selber entwickelten digitalen Plattform DiPA.  Lasse Diener von bezahl.de präsentierte eine durchgängige Lösung zur Effizienzsteigerung bei der Abwicklung von Zahlungen im Autohaus, von der Entstehung der Forderung bis zur Buchung der Beträge.  Frank Lenz vom Autopark Lenz aus Stromberg zeigte in seinem Praxisvortrag auf, wie man mit verfügbaren Softwarelösungen effizienter werden kann, wenn man sie organisatorisch in durchdachte und gut geführte Geschäftsprozesse einbettet.

Nach der Mittagspause stellte Dr. Alexander Tiedtke von der Vyble AG eine auf Künstlicher Intelligenz basierende Lösung für das Personal- und Vergütungsmanagement im Autohaus vor. Ein weiteres Highlight war der Beitrag von Hr. Reifenberger von der Autoglas Reifenberger GmbH, der ein Business Intelligence System nutzt, welches ihm insbesondere erlaubt, neue und vorher oft unbekannte Potentiale in seinem Betrieb zu identifizieren.  Tobias Brendel von der AHG Gruppe berichtete über die laufenden Projektarbeiten der Gruppe zu den Themen Zeiterfassung, Einkaufsportal und Intranet, aber auch die Schmerzpunkte, die bei der Digitalisierung in einem Unternehmen typischerweise auftreten.  Hr. Bartels von Triebwerk Automotive stellte seine Lösung Catch vor, mit der die Fahrzeugfotografie u.a. durch eine virtuelle Fahrzeugaufbereitung auf der Basis von Künstlicher Intelligenz ergänzt wird.  Patrick Helfrich-Hau und Moritz Gstädtner von der BMW Märtin Gruppe zeigten, wie ein eigenes Intranet mit der Open-Source-Software humhub die betriebliche Kommunikation unterstützt. Hr. v. Steinaecker rundete den Tag ab, indem er die Ergebnisse der Teilnehmerbefragung vorstellte und erläuterte, wie digitale Unterschriften abgebildet werden können bzw. welche Möglichkeiten Open-Source-Software für die Betriebe bietet.

Die Aussteller AphaOnline, soft-nrg und AUTOHAUS.next ergänzten die Themenvielfalt durch konkrete und vor Ort für die Teilnehmer „anfassbare“ Softwareangebote.

Die gesamte Veranstaltung zeichnete sich aus Sicht der Teilnehmer durch hohen Praxisbezug aus und es konnten viele Impulse für die eigene Arbeit in den Betrieben mit nach Hause genommen werden.  Unter dem Strich war an diesem Praxistag deutlich wahrnehmbar, dass Digitalisierung in vielen Betrieben angekommen ist und von diesen aktiv und selbständig auf die nächste Ebene gehoben wird.

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